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Emilia Galotti

Emilia Galotti
Trauerspiel; Uraufführung: Braunschweig, 13.3.1772

Emilia Galotti
Odoardo Galotti,
Vater der Emilia
Claudia Galotti, Mutter der Emilia
Hettore Gonzaga, Prinz von Guastalla
Marinelli, Kammerherr des Prinzen
Camillo Rota, einer von des Prinzen Räten
Conti, Maler
Graf Appiani
Gräfin Orsina
Angelo
und einige Bedienstete

Der liebenswürdig-gewissenlose Hettore Gonzaga, Prinz von Guastalla, ist seiner Geliebten, der Gräfin Orsina, in dem Augenblick überdrüssig geworden, als er Emilia Galotti kennengelernt hat. Er muß jedoch erfahren, daß ihre Hochzeit mit dem Grafen Appiani unmittelbar bevorsteht. Ein Versuch, die Heirat aufzuschieben, mißlingt: Graf Appiani lehnt den Auftrag, sogleich als Gesandter ins Ausland zu gehen, ab. Mit unausgesprochener Billigung des Prinzen hat dessen Kammerherr Marinelli inzwischen jedoch schon einen heimtückischen Anschlag vorbereitet: Seine maskierten Bediensteten überfallen das Paar auf dem Wege zur Trauung; Appiani wird im Kampf tödlich verwundet, Emilia und ihre Mutter Claudia werden in das nahe prinzliche Lustschloß Dosalo gebracht. ... Emilia erschrickt, als sie den Prinzen wiedersieht, der sie bereits am Morgen in der Kirche angesprochen und ihr seine leidenschaftliche Liebe bekannt hat, aber abgewiesen worden ist. Ihre Mutter durchschaut bald den wahren Zusammenhang. Kurz darauf treffen die Gräfin Orsina und Emilias rechtschaffen-strenger Vater Odoardo im Schloß ein. Die empörte Orsina verständigt Odoardo von Appianis Tod und der Gefahr, die seiner Tochter droht, und händigt dem Waffenlosen ihren eigenen Dolch aus, mit dem er den Prinzen niederstechen soll. Er verzichtet darauf. Seinem Wunsch, Emilia in ein Kloster zu schicken, begegnet der Prinz mit der selbstherrlichen Anordnung, sie zunächst dem Gewahrsam seines Kanzlers Grimaldi anzuvertrauen, bis der Überfall völlig aufgeklärt sei. Emilia, die den Prinzen zwar verabscheut, aber dennoch seiner Verführung zu erliegen fürchtet, beschwört Odoardo, ihr den Dolch zu überlassen, um sich zu töten. Der zunächst zögernde Vater ersticht seine Tochter selbst.



Nach: Volker Hoffmann in Kindlers Neues Literaturlexikon, Bd. 10, München 1990, S. 308

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